DSM (Desktop & Server Management)
Definition
DSM (Desktop & Server Management) ist eine Lösung zur automatisierten Verwaltung von Windows-Clients und -Servern – von der Betriebssysteminstallation über die Softwareverteilung bis zum Patch-Management. Die Plattform ermöglicht es, große Gerätebestände effizient zu betreiben, zu aktualisieren und abzusichern.
Ein zentrales Leistungsmerkmal ist das Patch-Management: Sicherheits- und Funktionsupdates für Windows und Drittanbieter-Software können automatisiert verteilt werden. DSM zählt damit zu den klassischen System-Management-Lösungen im Enterprise-Umfeld und bietet u. a. rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC), um Verantwortlichkeiten sicher zu trennen.
Historischer Kontext und Support-Ende 2026
Ursprünglich unter dem Namen NetInstall entwickelt, wurde die Lösung später als DSM (Desktop & Server Management) weitergeführt. Der Hersteller hat das Support-Ende auf den 31. Dezember 2026 terminiert. Ab diesem Zeitpunkt entfallen Sicherheits- und Funktionsupdates sowie technischer Support.
Unternehmen sollten daher rechtzeitig Alternativen prüfen und eine geordnete Migration auf eine moderne Endpoint-Management-Plattform einplanen, um Sicherheits- und Betriebsrisiken zu vermeiden.
Typische Einsatzfelder
- Automatisierte Softwareverteilung auf Desktops und Servern
- Patch-Management für Betriebssysteme und Drittanbieter-Software
- Betriebssystem-Rollouts und Windows-Feature-Upgrades
- Compliance-konforme Konfigurationen
- Inventarisierung von Hard- und Softwarebeständen
- Betrieb in großen, heterogenen Unternehmensumgebungen
DSM im Vergleich zu modernen Endpoint-Management-Plattformen
DSM gilt als bewährte Lösung der klassischen Systemverwaltung, erfüllt aber nicht mehr alle Anforderungen moderner IT-Landschaften. Funktionen wie Cloud-Integration, Mandantenfähigkeit und plattformübergreifender Geräte-Support (z. B. für macOS, iOS oder Android) fehlen heute weitgehend.
Aktuelle Lösungen verfolgen unterschiedliche Betriebsmodelle:
- Microsoft Intune ist vollständig cloudbasiert und eignet sich für Unternehmen mit Cloud-First-Strategie oder hohem Anteil mobiler Endgeräte.
- Tanium bietet einen hybriden Ansatz und kann sowohl on-premises als auch cloudgestützt betrieben werden – ein wichtiger Aspekt für Organisationen mit Compliance-Vorgaben oder Datenhoheitsanforderungen.
Die Wahl des Nachfolgers hängt somit weniger vom „Modernitätsgrad“ der Cloud ab, sondern von Sicherheitsrichtlinien, Integrationsanforderungen und Organisationsstruktur.
Herausforderungen und bewährtes Vorgehen bei der Migration
Eine Migration von DSM auf eine neue Plattform ist komplex, da bestehende Installationspakete, Skripte und Prozesse meist nicht direkt übertragbar sind. Erfolgreiche Projekte orientieren sich an Komplexität und Abhängigkeiten, nicht zwingend an Standorten.
Empfohlenes Vorgehen:
- Bestandsaufnahme der DSM-Umgebung (Pakete, Abhängigkeiten, Verteilungs- und Freigabeprozesse).
- Pilotphase mit Basis-Clients, um Tools, Prozesse und Abläufe zu testen.
- Schrittweise Migration nach Komplexität: erst einfache Systeme, danach kritische oder stark vernetzte Umgebungen.
- Parallelbetrieb von DSM und Zielplattform, bis alle Pakete und Prozesse zuverlässig migriert sind.
- Begleitendes Change-Management und Schulung der IT-Teams, um neue Denk- und Arbeitsweisen zu etablieren.
Dieses gestufte Vorgehen reduziert Risiken, verteilt den Aufwand über die Projektlaufzeit und ermöglicht Lernen im laufenden Betrieb.
Risiken beim Verbleib auf DSM über 2026 hinaus
Ein Weiterbetrieb von DSM nach dem offiziellen Support-Ende birgt erhebliche Sicherheits- und Betriebsrisiken. Sicherheitslücken bleiben ungepatcht, Inkompatibilitäten mit neuen Betriebssystemen werden nicht mehr behoben, und der Herstellersupport entfällt vollständig.
Besonders kritisch: Das Patch-Management über DSM wird ab 2027 voraussichtlich nicht mehr funktionieren. Weder Windows- noch Drittanbieter-Patches können dann automatisiert ausgerollt werden. Damit steigt das Risiko von Sicherheitsvorfällen signifikant.
Ein frühzeitiger Migrationsstart ist daher ratsam – er reduziert Zeitdruck, erlaubt gründliche Tests und beugt Ressourcenengpässen vor, wenn gegen Ende der Supportphase viele Unternehmen gleichzeitig migrieren.
Ausblick: Endpoint-Management nach DSM
Bis Ende 2026 bleibt DSM ein stabiles Werkzeug für klassische Windows-Verwaltung. Danach setzt sich der Trend zu integrierten Plattformen fort, die Softwareverteilung, Patch-Management, Compliance-Kontrolle und Security-Monitoring zusammenführen.
Künftige Lösungen kombinieren Cloud- und On-Prem-Ansätze, folgen Zero-Trust-Prinzipien, bieten offene APIs und automatisierte Workflows. Sie reagieren in Echtzeit auf Compliance-Abweichungen und lassen sich in ITSM- oder CMDB-Systeme integrieren.
Unternehmen, die frühzeitig mit der Migration beginnen, profitieren von Planungssicherheit, verringern operative Risiken und stellen sicher, dass ihre IT-Infrastruktur auch über 2026 hinaus sicher, wartbar und compliant bleibt.