DSM, Desktop & Server Management, war über viele Jahre hinweg ein etabliertes Werkzeug zur zentralen Softwareverteilung und Endpoint‑Verwaltung – besonders in komplexen Windows‑Umgebungen. Zum 31.12.2026 endet der offizielle Support. Die Plattform wurde seit Jahren nicht mehr nennenswert weiterentwickelt.
Das Support‑Ende ist keine Aussage über die Qualität von DSM. DSM war und ist eine sehr gute, stabile Lösung – die Abkündigung ist eine Herstellerentscheidung nach Portfoliokonsolidierung – u. a. Fokus auf Ivanti EPM / ehem. LANDesk. Aus unserer Sicht ist das bedauerlich, zugleich eröffnet es die Chance, eine Nachfolgelösung zu wählen, die nicht nur ersetzt, sondern die Veränderungen der letzten Jahre besser adressiert.
Darum geht es in diesem Beitrag:
- Warum der Ausstieg aus DSM jetzt notwendig ist
- Welche Anforderungen moderne IT‑Plattformen heute erfüllen müssen
- Wie Unternehmen strukturiert und risikoarm auf eine neue Lösung umsteigen
- Wie IDERI als Bindeglied zwischen alter und neuer Welt unterstützt
Warum Unternehmen jetzt handeln müssen
Das Support‑Ende ist fix. Für IT‑Abteilungen bedeutet das:
- Keine neuen Funktionen
- Auftretende Sicherheitslücken werden nicht behoben
- Keine Unterstützung neuer Betriebssysteme
- Fehlende Sicherheits‑ und Fehler‑Updates
- Keine Herstellerunterstützung im Problemfall
- Steigende Betriebsrisiken bei Verbleib auf einer nicht mehr gepflegten Plattform
Besonders kritisch: Ab 2027 wird das Patch‑Management über DSM voraussichtlich nicht mehr funktionieren – Windows‑ und Third‑Party‑Patches lassen sich dann nicht mehr automatisiert verteilen. Mit jedem Monat ohne Patching wachsen Angriffsfläche und Kompatibilitätsrisiken. Empfehlung: Die Umstellung so planen, dass spätestens zum 01.01.2027 ein Nachfolgeprodukt produktiv im Einsatz ist.
Was eine Plattform heute leisten muss
Wer DSM ablöst, sucht keinen 1:1‑Ersatz, sondern eine zukunftsfähige Plattform, die deutlich über klassische Softwareverteilung hinausgeht:
- Echtzeit‑Transparenz über Endgeräte, Konfigurationen und Softwarestände
- Automatisierte Durchsetzung von Sicherheits‑ und Compliance‑Vorgaben
- Hybride Betriebsmodelle (On‑Premises, Cloud, Mixed) je nach Compliance‑Bedarf
- Skalierbarkeit und wirtschaftlicher Betrieb
- Offene Schnittstellen zur Einbindung vorhandener Prozesse und Systeme
Hinweis zur Einordnung: DSM wurde in den letzten Jahren nicht mehr erweitert; damit wird es künftig keine neuen Fähigkeiten geben, um moderne Anforderungen abzudecken. Der Wechsel ist also weniger „Weg von etwas Schlechtem“, sondern hin zu einer Plattform, die aktuelle Anforderungen aktiv erfüllt.
Vergleich ausgewählter Zielplattformen
Wir konzentrieren uns bewusst auf wenige, aber in der Praxis bewährte Migrationspfade – abgestimmt auf die Anforderungen unserer Kunden.
- Tanium vereint Management und Security in einem einzigen Stack. Die Plattform eignet sich besonders für große Umgebungen ab etwa 1.000 Clients. Zu den Stärken zählen ein einheitlicher Agent, aktuelle Endpunktdaten in Echtzeit sowie der flexible Betrieb – sowohl on-premises als auch cloudbasiert (hybrid).
- Aagon ACMP bietet ein vollwertiges Client-Management für mittelgroße IT-Landschaften mit bis zu etwa 1.500 Geräten. Der Fokus liegt auf klassischem Windows-Management im On-Premises-Betrieb.
- Microsoft Intune ist ein reiner Cloud-Dienst, der ursprünglich aus dem Mobile Device Management (MDM) stammt. Für umfassendes Windows-Client- und Server-Management wird Intune häufig als Ergänzung zu einer On-Premises- oder Hybridplattform eingesetzt – weniger als vollständiger Ersatz für etablierte Systemmanagement-Lösungen.
Wir nennen bewusst keine umfassende Liste „aller Alternativen“, sondern die realistischen Optionen, die wir aktiv in Kundenprojekten begleiten.
So gelingt der Übergang – strukturiert und risikoarm
Eine tragfähige Migrationsstrategie vermeidet Big-Bang-Risiken und verteilt die technische Komplexität auf planbare Schritte. Am Anfang steht die fundierte Analyse der Ist-Umgebung: Welche Pakete sind heute im Einsatz? Welche Abhängigkeiten bestehen? Welche Zuweisungen und Freigaben greifen ineinander? Dabei zählt nicht nur das „Was“, sondern vor allem das „Warum“: Warum wurde ein Paket so gebaut – und welche fachlichen oder technischen Randbedingungen stecken dahinter?
Im nächsten Schritt geht es nicht um einen 1:1-Transfer, sondern um ein sauberes Zielplattform-Design. Statt bestehende DSM-Logiken einfach zu replizieren, sollten Prozesse und Workflows so gestaltet werden, dass sie die Stärken der neuen Plattform voll ausschöpfen – zum Beispiel bei Automatisierung, Zuweisungslogik oder Sicherheit.
Die Migration selbst erfolgt in gestaffelten Phasen – beginnend mit Basis-Clients mit geringem Paket-Footprint. Komplexere Systeme folgen sukzessive. Während des Übergangs laufen DSM und Zielplattform in der Regel parallel, bis alle relevanten Pakete, Richtlinien und Prozesse übernommen sind. Begleitende Schulungen sowie ein engmaschiges Monitoring sichern dabei Qualität und Akzeptanz. Ob dabei standortweise oder nach Zielgruppen umgestellt wird, hängt weniger von der Geografie als von der inhaltlichen Komplexität der Nutzerlandschaften ab.
IDERI als Partner: DSM verstehen – Zukunft ermöglichen
Viele Projekte scheitern an fehlender Brückenkompetenz zwischen Alt‑ und Neuwelt. Unser Mehrwert:
- Langjährige DSM‑Expertise – inklusive typischer Paketlogiken, Workarounds und Konfigurationsmuster
- Tiefer Einblick in Plattformen wie Tanium (Architektur, Zuweisung, Automatisierung, Security) und ACMP
- IDERI move – unterstützt den Paket‑Transfer und migriert in vielen Fällen > 85 % der DSM‑Pakete ohne Anpassung
Wir unterstützen modular oder End‑to‑End: von Analyse und Design über Umsetzung bis zum Rollout. Auf Wunsch übernehmen wir im Outsourcing auch laufende Betriebsaufgaben – exakt zugeschnitten auf Ihre Organisation. Und: Wir paketieren „wie gewohnt“ – im Sinne der gewachsenen DSM‑Praxis, ohne Teams zum radikalen Umlernen zu zwingen.





